Ernst und Spiel
Grenzgänge zwischen Bühne und Leben im Film
Unter den zahlreichen Wechselprozessen zwischen Film und Theater hat das Sujet »Theater im Film« bisher noch keine große Beachtung erfahren. Als spezifische Ausprägung des alten Topos vom »Spiel im Spiel«, erzählen zahlreiche Theaterfilme – darunter Filmklassiker wie Ernst Lubitschs »Sein oder nicht sein« oder Marcel Carnés »Knder des Olymp« – von Grenzgängen zwischen Bühne und Leben. In das Bühnengeschehen fließt die Realität ein und in die Wirklichkeit Strukturen des Theaters. Es sind Filme, die die Grenze zwischen Ernst und Spiel in Frage stellen.
Jüngere Filme – wie »Shakespeare In Love« und »Moulin Rouge« – zeigen, dass sich unter der Oberfläche eines bildgewaltigen Unterhaltungskinos hochkomplexe Diskurse zum Verhältnis von Ernst und Spiel bewegen. Die scharfsichtige Analyse dieser Diskurse erweitert nicht nur den Blick auf die Theaterfilme selbst. Sie öffnet auch den Horizont unserer Vorstellungen von Realität und Fiktion.
Das Buch leistet somit eine hochspannende Auseinandersetzung mit einem bislang wenig beachteten Thema.
Die Presse
»Wer sich mit den genannten Themen der Grenzgänge zwischen Theater und Film beschäftigt, wird um dieses Buch kaum herumkommen.« (ikonenmagazin.de )
»Nicht zuletzt dank der vielseitigen Auswahl der Beispielfilme (...) wird ein breites Spektrum des Themas ›Theater im Film‹ ausgebreitet und wissenschaftlich anspruchsvoll, aber auch anschaulich und spannend vorgestellt und analysiert.« (filmdienst 7/2005)
Vorhang auf
Das Theatersujet im Film als Rahmenmodell
Das Theater als Schule der Moral:
THE DRUNKARD'S REFORMATION
Gesellschaftlicher Status und Varietétheater:
DER BLAUE ENGEL
Zum niedrigen Status der Varietédarstellerin:
APPLAUSE
Die Schauspielerin zwischen Bühnen- und gesellschaftlicher Existenz:
LA CAROZZA D'ORO
Glück im Theater, Glück in der aristokratischen Gesellschaft: IL VIAGGIO DI CAPITAN FRACASSA
Die Theatralisierung der Passion der Liebe:
LES ENFANTS DU PARADIS
Die verlogene Gesellschaft:
LA RÈGLE DU JEU
Die Errettung der äußeren Wirklichkeit:
TO BE OR NOT TO BE
Theater als Subversion:
LE DERNIER METRO
Theater als Affirmation:
MEPHISTO
Die Bühnenrolle und die Identifikation einer Frau:
OPENING NIGHT
Inszenierungen des S(ch)eins:
UNDERGROUND
Ein Theatrum Mundi der Grausamkeit:
THE BABY OF MÂCON
Vorhang zu